Sonntag, 27. März 2016

Chester Himes: Heiße Nacht für kühle Killer

Ob man mit Platzpatronen jemanden umlegen kann? Anscheinend schon. Sonny, der Hauptverdächtige, scheint dies zu können. Die Hauptfiguren sind Grave Digger und Ed Coffine, die bei den Ermittlungen in Ihrem Element sind. Harlem ist ein harter Ort, also greift man hart durch. Die beiden hätten auch in Pulp Fiction mitspielen können. Coole Sprüche en masse.
Ed Coffine legt einen Provokateur um; ein Bezug auf "die Geldmacher von Harlem". Dort wurde er durch einen Säureangriff entstellt. Deshalb reagiert er jetzt auf Flatuluenz und Parfümspray allergisch. Grave Digger wühlt sich durch die Harlemer Rotlichtszene und bietet kostenlose Zahnbehandlungen an.
Sein Gegenspieler, der sogenannte Scheich, ist allerdings auch nicht ohne. Gewissen oder Skrupel kennt so einer nicht. Man denkt, der Typ hat ein Loch im Kopf, wo bereits das Gehirn ausgetreten ist. Im übrigen Teil des Kopfes reagiert psychopatischer Wahnsinn. Das sogenannte "Sackstecken", da fehlen einem die Worte.
Wenn man Polizisten außer Rand und Band mag, dann ist Grave Digger genau der Richtige.
Hier wird auch mal ein Arm mit einer Feuerwehraxt abgetrennt. Was sagt an da als Armloser? "Warte nur, bis ich meinen Arm finde, er hat noch das Messer in der Hand"

Coole Sprüche:
Wenn man gut sichtbar eine große Waffe trägt: "Die Leute wollen doch auch sehen, mit was auf sie geschossen wird"

Wenn die Verdächtigen nicht parieren: "Ruhe, oder einer von euch kann sich direkt neben euren toten Kumpel legen"

"Du kannst doch nicht auf einen schiessen, nur weil er Dich anfurzt"

"Du siehst aus wie ein Lump" - "Sie gewinnen auch nicht gerade einen Schöhnheitswettbewerb"

"Ich schlage Dich mit meinen Revolver so nieder, dass Deine eigene Hure Dich nicht mehr erkennt" (der Angesprochene ist ein Zuhälter)

"Wenn Gefahr Geld wäre, wäre jeder in Harlem Millionär"


Warum sind die schwarzen Jungs in den Geschichten von Chester Himes so furchtbar naiv?

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