Ein Wunder also, dass anscheinend es nach der Veranstaltung zu einer Hochzeit kommt. Man hätte eher wetten können, dass die Gesellschaft sich selbst auslöscht.
Orginaltitel: Experiment in Personality
Kleine Beckmesserei: Der Titel ist etwas irreführend. Denn eigentlich kann man nur spekulieren, dass der spätere Bräutigam (er war anonymisiert) wirklich wusste, wen er da mit dem Messer "kitzelt". Die spätere Braut war eigentlich auch unkenntlich.
Samstag, 16. Juli 2016
Julian Symons: Mein Mann - mein Mörder
Ok, ich bin ein Fan der Wiener Moderne; deshalb ist mir die Traumnovelle von Schnitzler /Eyes Wide Shut von Stanley Kubrick nicht gänzlich unvertraut. Aber das alles erscheint sehr, sehr surreal. Die Idee dieser Geschichte ist ziemlich simpel: Wenn die Menschen komplett unkenntlich und anonymisiert sind, dann zeigt sich ihr wahrer Geist. Eine Party, auf der alle Leute anonymisiert werden, z.b. durch Latexanzüge und Masken führt dazu, dass es kein Halten mehr gibt. Es wird jede Menge kaputt gemacht, und auch Stühle und Tische aus dem Fenster geworfen. Klingt nach einer extrovertierten Teenie-Party.
Sonntag, 10. Juli 2016
Paul Britton: Das Profil der Mörder

Ein durchaus interessantes Buch über die Realität der Verbrechsbekämpfung. Aber der Krimi-Fan fühlt sich da erst richtig mies. Der Krimi ist irgendwo immer eine Fiktion, die sich vielleicht auf geänderte Art und Weise so ergeben hat, aber kein Tatsachebericht. Viele Krimis spielen in einer längst vergangenen Zeit, also z.b. in den 70ern. Kein literarisches Verbrechen kann, wenn man sich in die Zeit hineinversetzt hat, noch einen unangenehmen Schauer verursachen. Das ist eine längst vergangene Epoche und die meisten Teilnehmer sind 40 Jahre später nicht mehr taufrisch. Die Beschreibung der Suche nach wahnhaften Mördern in der Realität ist eine ganz andere Nummer. Als Krimi-Fan bekommt man da eher Bauchschmerzen.
John Steinbeck: Das Ding
John Steinbeck, genau der, mit einer Nicht-Kriminalgeschichte in Ellery Quenn Kriminalmagazin. Es sei denn, man kann des Mordes an einem Kaugummi bezichtigt werden. Der Kaugummi führt ein Eigenleben und will unbedingt zum Sohn des lyrischen Ichs zurück. Der kann schon nicht mehr schlafen. Doch Papa hat eine Idee. Zuerst kommt der Kaugummi immer wieder zurück, doch dann verendet der Kaugummi; also kein Zombie-Kaugummi.
Originlatitel: The affair at 7 Rue de M.
Schönes Zitat: "Intelligenz ohne Seele als ausgleichendes Element muss böse sein." Das könnte beinahe aus Star Trek stammen. Zumindest wenn die reine Intelligenz als grausam und kalt ansieht.
Originlatitel: The affair at 7 Rue de M.
Schönes Zitat: "Intelligenz ohne Seele als ausgleichendes Element muss böse sein." Das könnte beinahe aus Star Trek stammen. Zumindest wenn die reine Intelligenz als grausam und kalt ansieht.

Ross MacDonald: So jung, so tot ( ein Lew Archer - Krimi )
Wenn Sheakespeare Krimis geschrieben hätte, dann wären sie so wie dieser abgelaufen. Der recht selbstlose Lew Archer klärt in einem Wüstennest einen Mord auf.
Folge: Ein Schuldlos getöteter und ein Selbstmord. Da hätte auch der Barde aus Stratford-upon-Avon seine helle Freude gehabt.
Das Szenario: Ein Wüstenkaff der 50er, eine verschlossene Gesellschaft,eine greifbare, ökonomische Verzweiflung und die meisten hier sind recht versoffen. Einem Cognac kann keiner widerstehen; vielleicht am Vormittag, aber sonst?
Schnell gibt es Verdächtige. Der Kehrer des getöteten Mädchens oder vielleicht dessen Frau, die den untreuen Ehemann temporär verlassen hatte? Nimmt ein Segler ein Stück Seil von seinem eigenen Boot, um ein junges Mädchen zu erdrosseln.
Orginaltitel: Midnight Blue
Folge: Ein Schuldlos getöteter und ein Selbstmord. Da hätte auch der Barde aus Stratford-upon-Avon seine helle Freude gehabt.
Das Szenario: Ein Wüstenkaff der 50er, eine verschlossene Gesellschaft,eine greifbare, ökonomische Verzweiflung und die meisten hier sind recht versoffen. Einem Cognac kann keiner widerstehen; vielleicht am Vormittag, aber sonst?
Schnell gibt es Verdächtige. Der Kehrer des getöteten Mädchens oder vielleicht dessen Frau, die den untreuen Ehemann temporär verlassen hatte? Nimmt ein Segler ein Stück Seil von seinem eigenen Boot, um ein junges Mädchen zu erdrosseln.
Orginaltitel: Midnight Blue

Sonntag, 19. Juni 2016
Robert F.Dreyer: Der fast perfekte Mord
Eine Vorstellung, die immer wieder die Phatasie anregt, ist der perfekte Mord. In dieser Geschichte wird allerdings der "Mord" neu definiert. Das lyrische "Ich" tötet bereits 2mal, aber spürt keine Befriedigung an der Tatsache, dass niemand einen Mord vermutet. Es muss also ein Motiv vorliegen, sonst ist es nicht der perfekte Mord, sondern nur die Tötung eines Unbeteiligten.
Allerdings scheitert auch der vermeintlich perfekte Mörder, denn manchmal gibt es Details, die auch einen perfekten Plan zum Scheitern bringen. Oder ein Mörder hat schlichtweg einen Komponente nicht in die Schicksalsgleichung eingefügt. Es wird immer dann gefährlich, wenn vermeindliche Routinetagesabläufe von den Leuten nicht eingehalten werden.
Schockierend allerdings, die kühle Berechnung, mit der der Mörder tätig wird.
Allerdings scheitert auch der vermeintlich perfekte Mörder, denn manchmal gibt es Details, die auch einen perfekten Plan zum Scheitern bringen. Oder ein Mörder hat schlichtweg einen Komponente nicht in die Schicksalsgleichung eingefügt. Es wird immer dann gefährlich, wenn vermeindliche Routinetagesabläufe von den Leuten nicht eingehalten werden.
Schockierend allerdings, die kühle Berechnung, mit der der Mörder tätig wird.
Robert Sommerlott: Madonna hilf!
In diesem Kurzkrimi lebt die Phantasie der Stereotypen förmlich auf. Der Krimi spielt in der Nähe von Guadalajara. Die Stereotypen könnten auch aus einem 50er Jahre Hollywood stammen.
Es ist heiß, staubig, und die Männer tragen alle Schnurrbart.
Ein kleiner Ladenbesitzer, der sich ringsherum nur Feinde gemacht hat, wird umgebracht. Der ermittelnde Kommissar hat ursprünglich keinen Zweifel, doch dann kommt ihm mit Hilfe der Madonna (!?) die entscheidende Idee. Eis hilft gegen Hitze, und wer eine Eistruhe hat, der kann cool bleiben.
Ein mexikanischer Stereotypentraum; auch "Caramba" wird gerufen. Fehlt nur noch der Tequilla, aber den lässt der Autor weg. Auch im Feiertrubel gibt es nur ein kühles Bier.
Es ist heiß, staubig, und die Männer tragen alle Schnurrbart.
Ein kleiner Ladenbesitzer, der sich ringsherum nur Feinde gemacht hat, wird umgebracht. Der ermittelnde Kommissar hat ursprünglich keinen Zweifel, doch dann kommt ihm mit Hilfe der Madonna (!?) die entscheidende Idee. Eis hilft gegen Hitze, und wer eine Eistruhe hat, der kann cool bleiben.
Ein mexikanischer Stereotypentraum; auch "Caramba" wird gerufen. Fehlt nur noch der Tequilla, aber den lässt der Autor weg. Auch im Feiertrubel gibt es nur ein kühles Bier.
Was wird über den Autor wissen: Robert Sommerlott schien sich durchaus mit maxikanischen Gepflogenheiten auskennen, denn er lebte mehr als 20 Jahre dort.
Dienstag, 10. Mai 2016
Gilbert Keith Chesterton: Der rote Mond von Meru ( ein Pater Brown - Krimi)
Ein beliebtes Topos von Pater Brown. Der Verstand gauckelt uns Menschen einen flüchtigen Eindruck vor. Wir nehmen diesen wahr und interpretieren daraus den Lauf der Welt. Wenn dieser Eindruck aber nicht stimmt, dann ist die ganze Welt ein Trugbild. Natürlich nicht für Pater Brown. Dieser lässt sich von flüchtigen Eindrücken nicht verwirren.
Interessant ist hierbei die Betrachtung der exotischen Kulturen. Hier zeigen die Protagonisten das Weltbild des 19. Jahrhunderts. Kulturen, so exotisch sie auch sind, erscheinen wie ein Zoobesuch. Die eigene, britische Kultur ist natürlich überlegen.
Interessant ist hierbei die Betrachtung der exotischen Kulturen. Hier zeigen die Protagonisten das Weltbild des 19. Jahrhunderts. Kulturen, so exotisch sie auch sind, erscheinen wie ein Zoobesuch. Die eigene, britische Kultur ist natürlich überlegen.
Erstaunlich auch, wie Pater Brown einen von ihm überführten Diamantendieb zur Reue bringt. So gibt es zum Schluß keinen Diebstahl und keinen Verbrecher. Da muss ich zwangsläufig an einen gutmütig lächelnden Heinz Rühmann denken.
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