Samstag, 18. Februar 2017

John Maddox Roberts: Die Catilina-Verschwörung

Ein historischer Roman ist oftmals auch ein guter Krimi. Zumindest dann, wenn er im alten Rom spielt. Schließlich gibt es dort genügend politische Ränkespiele und Intrigen, daß dort immer für kriminelles Treiben gesorgt ist. Decius Caelius Metellus, ein patrizischer Beamter, löst gewaltige Schwierigkeiten in der Hauptstadt. Schwierigkeiten, die das Reich an den Rande des Abgrundes bringen können. Zuerst sind es "nur" ein paar Morde, die auch nicht die hohen Würdenträger des Staates betreffen. Aber nach und nach könnte das Schicksal der Stadt und des gesamten Reiches auf dem Spiel stehen. Der Autor webt geschickt historische Personen wie Catilina ("Quo usque tandem abutere, Catilina, patientia nostra?" kennt man noch aus der Oberterzia) oder auch den von mir so verehrten Dichter Catull. Natürlich gibt es auch die Saturnalien, Wagenrennen, Witze über Cato und dekadente Ägypter. Wer Freude am alten Rom hat, der begeistert sich an den historischen Personen, wie sie lebendig werden. Also nicht Cicero in der Reclam-Ausgabe, sondern eine lebendige Romangestalt. Für meinen persönlichen Geschmack ziemlich stocksteif gezeichnet.

Decius Caelius Metellus ist natürlich auch ein Sympathieträger ersten Ranges. Unbestechlich, aber auch gegenüber den Verlockungen der römischen Damenwelt nicht unbedingt abgeneigt. Ob in einem weiteren Roman wieder Aurelia auftauchen wird? Es wäre Decius eigentlich zu wünschen.

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