Sonntag, 20. März 2016

Chester Himes: Die Geldmacher von Harlem

Erschienen 1957 For Love of Imabelle oder auch: A Rage in Harlem

Endlich mal etwas neues; ein Krimi aus dem afro-amerikanischen Millieu in den USA der 50er. Natürlich nicht irgendwo, sondern in Harlem. "Die Geldmacher von Harlem" spiegeln eine recht rüde Gesellschaftsform wider. Es geht um Gold, Rauschgift auf der einen Seite; Travestie und Gottvertrauen auf der anderen Seite. Parallel gibt es auch die Kombination Gesetzeshüter und Vollidioten vs. rauschgiftsüchtige Verbrecher. Im Harlem der 50er lebt es sich sehr ruppig; kein Ort für Weicheier. Polizisten müssen sich dort anpassen. Die schwarzen Detektive müssen dort tough sein, um ernst genommen zu werden. Das sind Ed Coffin und "Grave Digger". Beide lassen gerne die Samthandschuhe fallen, wenn es hart auf hart kommt.

Ein humoristischer Höhepunkt: Mit dem Leichenwagen durch einen Markt in Harlem - und der Polizeiwagen fährt hinterher.

Spruch: Alles von Grave Digger

Ansonsten:
Der Verdächtige bekommt von Grave Digger und Ed Coffine einen Satz Ohrfeigen_
"Weich? Noch weicher und er wäre gehacktes"

"Sprich schnell, Du hast nicht mehr viel Zeit" zu einem Verdächtigen

"Der Mutterschänder hat sich selbst ins Grab geredet"

"Solang Dein Mädchen im Knast ist, kann sie Dich nicht betrügen"

Was wissen wir über den Autor: Chester Himes, selbst afro-amerikanischen Ursprungs, hatte durchaus Erfahrung mit der kriminellen Atmosphäre. Er verbrachte 8 Jahre wegen bewaffnetem Raubüberfall im Gefängnis.

Der Roman wurde als Harlem Action 1991 verfilmt.


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