Freitag, 19. Mai 2017

Theo Pointner: Tore, Punkte, Doppelmord

Wenn es immer wieder Spekulationen gibt, daß die ganze Veranstaltung nur ein organisiertes Verbrechen wäre, dann beim Profifussball. Wenn man bedenkt, welche Summen hier auf dem Spiel stehen, dann ist der Gedanke an halbseidene Machenschaften gar nicht fern.
Der Krimi spielt Anfang der 90er und handelt von heutzutage lächerlichen Summen. Ein Spieler, der seinen ersten Profivertrag unterschreibt, soll nicht mal umgerechnet 2500 Euro verdienen? Das erscheint heute eher weltfremd, aber damals anscheinend noch normal. Es gibt Tote, alkoholisierte Existenzen und Bestechungsversuche. Schuldige scheint es mehr als genügend zu geben, denn im Haifischbecken Profifussball missgönnt man sich das Schwarze unter den Nägeln.

Interessant die Einblicke in das soziale Gefüge einer Mannschaft. Egal welche politische Einstellung, sexuelle Orientierung oder Verhältnis zur ehelichen Treue - entscheidend ist die Leistung auf dem Platz. Der Nebenmann kann der größte Depp sein, aber wenn seine Leistung für Punkte sorgt, dann hilft er allen mit den Prämien. Schwer ist es auch für den ermittelnden Kommissar, der parallel auch noch ein Fan des verdächtigen Clubs ist. Vor allem dann wenn die Kollegen schon frotzeln, dass wenn die Ermittlungen gut verlaufen, nächstes Jahr in der zweiten Liga die Eintrittskarten billiger werden. Mein persönlicher Lieblingsspieler natürlich der sympathische Libero, der eigentlich nur Fussball spielen will, aber schon nach wenigen Tagen Profitum die Abgründe seiner Sportart kennenlernt.